Sie hat wache Augen und ist auch mit 80 Jahren noch Feuer und Flamme für die Tafelarbeit. „Für mich ist noch lange nicht Schluss – wenn man mich nicht vor die Tür setzt“, meint Katrin Lohmann mit einem schelmischen Lächeln. Ihr Tätigkeitsfeld sind Küche und Café. Schon in der Vergangenheit war das Gründungsmitglied der Overather Tafel in Frauencafés tätig, „weil man da mit den Menschen sehr gut in Kontakt kommt“, sagt die unermüdliche Helferin. Vor allem das Schicksal von Frauen liegt ihr am Herzen. „Sie stehen oft miserabel da und werden im Alter weder finanziell noch psychisch adäquat aufgefangen“, ist sie überzeugt.
Geboren im thüringischen Erfurt ging es für Katrins Familie bereits 1947 über die grüne Grenze in den westlichen Teil Deutschlands. Die Grundschulzeit verbrachte Katrin in Bielefeld, im westfälischen Lünen machte sie ihr Abitur, ehe sie in Köln an der Fachhochschule für Bibliothekswesen studierte. Bereits 1972 ging es für sie mit ihrem Mann aus der Domstadt ins damals beschauliche Overath, wo ein Haus gebaut wurde und die beiden Töchter aufwuchsen. „Anfangs habe ich gedacht, hier werden ja abends die Bürgersteige hochgeklappt. Heute ist Overath viel moderner geworden und ich lebe gerne hier“, sagt Katrin Lohmann.
Das Ehrenamt war ihr von Beginn an ein Anliegen. So arbeitete sie in kirchlichen Gruppen und absolvierte eine Zertifikatsausbildung der Landeskirche in der Erwachsenenbildung. 13 Jahre lang gab sie anschließend Kurse. 2008 gehörte Katrin Lohmann mit ihrem Mann zu den Gründungsmitgliedern der Overather Tafel. Sie wollte aktiv etwas für Menschen tun und ein Ausrufezeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzen. Die „neue“ Tafel in der Dr.-Ringens-Straße hat es ihr angetan. „Wir haben uns total verbessert, vom Gebäude her, aber auch bei den Abläufen.“ Was sie schätzt, ist die Kameradschaft unter den Mitarbeitenden. „Hier agieren alle auf Augenhöhe. Wer um Hilfe bittet, erhält sie sofort. Ich bin sehr gerne hier unter Menschen.“ Man glaubt es ihr sofort, denn ihr Gesicht strahlt bei diesen Worten. Und Katrin vergisst nicht zu erwähnen, dass sie gerne auch öfter im Einsatz wäre. „Man muss mich nur anrufen!“