30.8.2023 ● Viele Hände, schnelles Ende – das ist nicht nur das Prinzip bei der Overather Tafel, Ursula und Hans Schulze nehmen dies wörtlich. Das Ehepaar packt bereits seit mehr als 14 Jahren gemeinsam bei der Tafel an. Und an ein Aufhören denken beide nicht.
„Es macht Sinn und es macht Spaß“, sagt Ursula Schulze. 2009 war Hans als erster zur Overather Tafel gekommen. Der gelernte Fotograf, der in Böhmen geboren wurde und als Kind nach Deutschland kam, war 2009 in Rente gegangen, nachdem er über 35 Jahre in seinem Beruf beim Westdeutschen Rundfunk gearbeitet hatte. „Ich wollte etwas Praktisches und Sinnvolles machen“, hatte sich Hans Schulze (79) vorgenommen. Da war der Weg zur Tafel nicht weit. Zunächst legte Hans als Fahrer los, holte Lebensmittel in den Geschäften ab. Später dann arbeitete er auch als Hausmeister bei der Tafel, das kam seinen praktischen Neigungen am nächsten.
Auch bei Ursula Schulze, die seit 2010 dabei ist, stand zu Beginn ihrer Rentenzeit schnell fest, dass sie ebenfalls bei der Overather Tafel ihr Glück finden würde. In Küche und Café, lange Jahre als Teamleiterin, ist sie bis heute dabei und hilft dort, wo sie gerade gebraucht wird. Das enge Verhältnis zu den Kunden und die Kameradschaft der ehrenamtlichen Helfer sind ihr bis heute wichtig. „Ich wollte doch nicht jeden Tag dem Staub oder dem Unkraut in unserem Garten nachjagen“, sagt Ursula Schulze (76) als Begründung für ihr Engagement. Dabei ist der Garten der Schulzes auf dem Ferrenberg ein echtes Kleinod. Man kann sich kaum satt sehen an all den grünen Schätzen.
1980 waren beide an die Agger gekommen und hatten sich mit einem Eigenheim hier sesshaft gemacht. „Ein wirklich schönes Fleckchen Erde“, sagen beide übereinstimmend. Lange Zeit waren Hans und Ursula begeisterte Skifahrer, jetzt wandern sie viel. Ursulas selbst hergestellten Marmeladen sind in ihrem Bekanntenkreis begehrt, Ehemann Hans ist ein ausgewiesener Pilzkenner und sammelt sie in den Overather Wäldern. Und natürlich geht es jede Woche zur Tafel.