
In Overath und darüber hinaus im gesamten Rheinisch Bergischen Kreis hat sie sich längst einen Namen gemacht. Seit Jahrzehnten engagiert sich Barbara Matthias für soziale Belange, hat sich intensiv für die Integration ausländischer Mitbürger und die Interessen ausländischer Lehrer im Rheinisch Bergischen Kreis eingesetzt. Als die frühere Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Overath-Heiligenhaus im Jahr 2006 pensioniert wurde, stand für sie fest, dass sie sich künftig um soziale Belange kümmern wollte. Schnell war der Entschluss gefasst, auch in Overath einen Tafel-Verein zu etablieren. Barbara Matthias hospitierte bei anderen Tafeln und 2008 war es dann soweit – die Overather Tafel wurde von ihr aus der Taufe gehoben. „Das ist bis heute mein Kind“, so Matthias, die bis 2018 das Amt der ersten Vorsitzenden bekleidete und aktuell als 2. Vorsitzende Verantwortung übernimmt. Immer noch gehört sie nach wie vor morgens zu den ersten, die an vielen Tagen der Woche ehrenamtliche Arbeit leisten, und ist bei den letzten, die das Tafelgelände wieder verlassen.
Barbara Matthias, verheiratet und Mutter von zwei Kindern, ist eine Macherin – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Sie redet nicht viel, sie macht – zunächst einmal Eindruck auf jeden, der mit ihr zusammentrifft. Wenn es um Spendenakquise, Mitgliedergewinnung oder Öffentlichkeitsarbeit geht, macht ihr niemand etwas vor. Matthias ist dann sehr überzeugend und die Zahlen sprechen für sie. 150 Mitglieder zählt aktuell der Tafelverein, 100 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass 1.500 Hilfsbedürftige bei der Overather Tafel versorgt werden. Und: Barbara Matthias macht nie viel Aufhebens um ihre Person. Im Mittelpunkt zu stehen ist eine Rolle, die sie nicht mag. Deshalb nahm sie die hohe Auszeichnung, die sie vor Kurzem erhielt, nach eigenen Worten stellvertretend für alle Tafel-Mitarbeiter an.
Schließlich hatte sich die Kunde von ihrem sozialen Wirken bis zum Bundespräsidenten herumgesprochen. Und so überreichte Landrat Stephan Santelmann gemeinsam mit dem Overather Bürgermeister Christoph Nicodemus vor einigen, in das Tafelgebäude geladenen Gästen Barbara Matthias die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Eine Auszeichnung, die bereits im Dezember 2019 ausgesprochen worden war, deren Verleihung aber Corona-bedingt erst jetzt erfolgen konnte. Landrat Santelmann hob das besondere Geschick und Gespür hervor, das Barbara Matthias im Umgang mit Menschen auszeichnet. „Ihrem besonderen Einfühlungsvermögen ist es zu verdanken, dass sich die Bedürftigen nicht als Bittsteller, sondern als Gäste fühlen“, meinte Santelmann.
Große Dankbarkeit äußerte auch Hildegard Schönenborn, die Nachfolgerin von Barbara Matthias im Amt der ersten Vorsitzenden der Overather Tafel. „Du bringst immer wieder neue Ideen ein und bist der ruhende Pol, dafür danken wir dir sehr.“
Bildzeile: Landrat Stephan Santelmann (2. V. re.) und Overaths Bürgermeister Christoph Nicodemus (re.) überreichten die Urkunde und den Verdienstorden an Barbara Matthias, die sich mit ihrem Mann Dieter über die Auszeichnung freute.
Foto: Rainer Gehrke