Overaths Bürgermeister Christoph Nicodemus zeigte sich beim Besuch der Overather Tafel beeindruckt.
OT: Was ist der Grund für Ihren Besuch als Bürgermeister bei der Tafel?
Nicodemus: Als Schirmherr der Tafel wollte ich mir den Betrieb natürlich auch einmal vor Ort anschauen, habe aber wegen der Pandemie noch etwas gewartet. Ich bin aber jetzt sehr beeindruckt, wie hier die Abläufe funktionieren. Und ich sehe, wie Lebensmittel sinnvoll weiterverwendet werden und frisches Gemüse und Obst von den Kunden gerne mitgenommen werden. Das ist eine tolle Sache.
OT: Sie nehmen demnach einen positiven Eindruck mit?
Nicodemus: Ja, das ist wirklich so. Wenn wir sehen, wie sehr gerade im Augenblick die Lebensmittelpreise nach oben schnellen, kann die Tafel hier sehr sinnvoll ergänzen.
OT: Wie bewerten Sie das große ehrenamtliche Engagement der Menschen, die bei der Tafel arbeiten?
Nicodemus: Das ist herausragend und unbezahlbar. Die Tafel arbeitet wie ein kleines Unternehmen, was ich hier sehe beeindruckt mich tief. Wir haben auch in unserer Stadt sehr viele Bereiche, die nur ehrenamtlich funktionieren. Weil die Tafel in Overath so tolle Arbeit leistet, müssen die Kunden für bestimmte Dinge nicht zusätzlich Geld ausgeben und haben die Möglichkeit, sich das eine oder andere zu leisten, was sonst nicht möglich wäre.
OT: Wie bewerten Sie das Angebot, das Sie hier vorfinden?
Nicodemus: Man kann sehen, wie intensiv sich die Einzelhändler und Discounter beteiligen. Das Angebot muss sich hinter keinem Supermarkt verstecken. Und das Ganze ist ja eine Win-win-Situation, denn Lebensmittel werden zum einen vor der Vernichtung gerettet. Es wäre katastrophal, wenn das, was ich hier sehe, einfach weggeworfen würde. Vom Lachs bis zur roten Beete ist ja alles dabei. Und man kann zum anderen dann sehen, wie dankbar die Menschen zugreifen.
OT: Eigentlich müssten Tafeln in einem reichen Land wie Deutschland überflüssig sein. Wie sehen Sie das?
Nicodemus: Dem stimme ich zu. Wir haben die staatliche Grundabsicherung. Bestimmte Dinge sind darin nicht enthalten. Die Tafel schafft Mehrwerte für die Menschen, die so in der Lage sind, vielleicht mal ins Kino zu gehen und stärker am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Und die Tafel bekommt etwas hin, was manchmal in unserer Gesellschaft verlorenzugehen droht: Dass nämlich vor allem ältere Menschen Kontakte knüpfen können und nicht vereinsamen. Deshalb ist auch das Tafel-Cafe so wichtig, um das soziale Miteinander zu intensivieren.
OT: Was nehmen Sie mit, wenn Sie ins Rathaus zurückkehren?
Nicodemus: Das Wissen, dass unsere Unterstützung als Stadt für die Tafel überaus sinnvoll ist. Wir können uns in Overath sehr glücklich schätzen, dass es in der Stadt ein solch beeindruckendes Angebot der Tafel für Menschen gibt, die zusätzliche Hilfe benötigen.
OT: Die Tafel ist also mitten in der Stadt verankert?
Nicodemus: Auf jeden Fall.