Es sind die Menschen, die die Overather Tafel mit Leben füllen und dafür sorgen, dass mehrmals pro Woche Nahrungsmittel abgeholt, verarbeitet und ausgegeben werden können. Wir wollen diese Menschen vorstellen. Den Anfang macht Werner Zacharias.
Werner Zacharias ist kein Mann großer Worte. Wo andere reden, da packt der breitschultrige Tafel-Mitarbeiter an – und das aus voller Überzeugung. 2012 zog es ihn der Liebe wegen aus dem Rhein-Erft-Kreis nach Overath. Zuvor hatte ihn ein Schicksalsschlag schwer getroffen und erkranken lassen, denn seine Frau war früh gestorben. In der Agger-Kommune angekommen, suchte Zacharias, der den Maurer-Beruf erlernt hat und im Anschluss 35 Jahre als Fahrer im Fernverkehr tätig war, nach einer Betätigung, die ihn körperlich forderte, und bei der er Menschen kennenlernen konnte. Was also lag näher, bei der Overather Tafel anzufragen. Und dort war er mehr als willkommen.
So geht der heute 64-Jährige 2022 bereits in sein neuntes Tafel-Jahr und ist als ein Urgestein gar nichts aus dem Fahrer-Team wegzudenken. Zweimal die Woche kurvt er mit den Tafel-Fahrzeugen durch die bucklige Landschaft des rheinisch-bergischen, aber auch nahen oberbergischen Kreises, um Lebensmittel und Backwaren abzuholen. Meistens ist er schon in den frühen Morgenstunden unterwegs und in einigen Geschäften weiß man, dass Werner Zacharias Frühaufsteher ist. „Das ist ein Überbleibsel meines alten Berufs, ich bin nun mal ein Nachtmensch“, lächelt der Tafel-Mann.
Wenn die übrigen Kollegen gegen 7:30 Uhr eintreffen, hat Zacharias bereits die erste Tour hinter sich und die beiden Tafel-Fahrzeuge fahrfertig gemacht, Kisten zum Transport der Lebensmittel eingeladen und das Fahrtenbuch aktualisiert. Kleinere Reparaturen führt er selbst durch und sorgt dafür, dass die Fahrzeuge bei Inspektionen rechtzeitig in die Werkstatt kommen. Zacharias sieht einfach die Arbeit, die zu erledigen ist, ist sich auch nicht zu schade, im Sommer am Tafel-Haus Unkraut zu jäten. „Die Tafel ist für mich eine Herzensangelegenheit. Es hat mir von Anfang an Spaß gemacht und das ist auch heute noch so“, sagt Werner Zacharias.
Für ihn gebe es zahlreiche positive Aspekte. Mit der Tafel-Arbeit könne er der Gesellschaft etwas zurückgeben, schließlich habe er ja auch früher in Rente gehen können. Zudem könne man Lebensmittel retten und an bedürftige Menschen weitergeben. „Und wir haben hier ein ganz tolles Miteinander, im Team ist jeder akzeptiert und respektiert. Zusammen machen wir etwas Sinnvolles, deshalb gehen wir alle auch sehr zufrieden nach der Arbeit nach Hause.“